Peter Müllner

Lieber Bernd,

Nachdem ich im Jahr 2015 auf Grund meiner beruflichen Ausbildung nur wenig Zeit hatte um konsequent zu trainieren, wollte ich 2016 im Triathlon erfolgreicher sein. Im Jahr 2015 machte ich nur wenig Bewerbe. Um noch eins draufzusetzen, habe ich mir im April 2015 das linke Handgelenk gebrochen. Es dauerte demnach eine Weile, bis ich wieder halbwegs fit war. Gegen Ende des Jahres beschloss ich, mich mit Dir Bernd zusammen zu tun, um eine erfolgreiche Saison 2016 zu absolvieren. Ab November 2015 trainierte ich nach Deinem Trainingsplan, welchen wir zuvor gemeinsam anhand eines Leistungstests ausgewertet haben.  Meine (Haupt)-Ziele für das Jahr 2016 waren mir klar:

Meine erste Ironman Langdistanz in Klagenfurt unter 9h30min zu finishen

Beim 70.3 Ironman in St. Pölten unter 4h30 zu finishen.

Bei der Trumer MD einen Top 10 Platz.

In der Österr. Triathlonrangliste am Jahresende unter den Top 100

Eine Leistungssteigerung in allen drei Disziplinen

Somit trainierte ich strikt nach Deinem Plan 10- 15 Std die Woche, was mein Dienstplan halt so zuließ. Bis auf wenige Einheiten welche ich rein für das Gefühl zusätzlich einlegte, versuchte ich den Tr.Plan einzuhalten. Dabei ergaben sich auch einige nächtliche Einheiten. Diese waren zwar auf Grund der bestehenden Müdigkeit und der Uhrzeit nicht 100%ig optimal, jedoch half es mir im Kopf die Trainings im vorgegebenen Zeitraum zu absolvieren. Auch Deine Trainingswoche in Kroatien hat mir sehr geholfen. Es war mein erstes geführtes Trainingslager.

So stand ich nun am Start. Ich wusste ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Mein Körper und mein Kopf waren für die Wettkämpfe bereit. Das Leistungspaket war geschnürt. Ich stand an den Starts der Wettkämpfe mit dem Gefühl: „Ihr müsst mich heute erst einmal schlagen“! Die Wettkämpfe im Mai bestätigten mir meine erwartete Leistung. Ich hatte am Bike gewaltig aufgeholt gegenüber 2015. Auch die anderen Disziplinen waren deutlich besser. Aber das wichtigste für mich war, dass ich im Kopf wusste, was ich kann. Ich wusste, ich kann meine Oberschenkel über 90 km „auspressen“ und dann noch einen schnellen Halbmarathon laufen. Nicht wie früher: „ok, mal schaun was passiert“. Nein, innerlich aggressiv und „hungrig“ bleiben, bis zum Schluss.

Am 26.Juni startete ich beim Ironman in Klagenfurt. Vorab möchte ich mich hiermit nochmals herzlichst bedanken, dass Du an der Strecke gestanden bist, und mir Zwischenzeiten und Rückstände durchgegeben hast, und das bis zum Ende. Das hat mir viel Auftrieb gegeben. Nach 9h11min war auch dieses Spektakel vorbei. Der „Mythos Ironman“ war bezwungen. Ich ging mit einer gesunden Ladung Respekt an den Start. Nicht wie einige sagen: „Ich werde das Ding rocken“. Nein, zu viel rocken – überzocken!! Ich absolvierte den Bewerb mit kontrolliertem Risiko. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Zweifel. Bereits nach den ersten Laufkilometern, war ich mir sicher, dass ich mein Ziel erreichen würde. Schließlich ging es nur mehr darum, ob ich noch zulegen kann, bzw. ob das überhaupt sinnvoll ist. Eine erste Langdistanz ist immer schwierig, ein Vorstoß in unbekanntes Terrain. Ich fühlte mich gut da ich wusste, dass ich alles für diesen Bewerb getan habe um ihn erfolgreich zu beenden. Eine Langdistanz dauert lang, sehr lang, dabei hat man viel Zeit nachzudenken. Ich denke der Kopf ist auf dieser Distanz die 4. Disziplin. Aber im Grunde ist es ein Bewerb wie jeder andere. Ich möchte den Wert dieses Rennens absichtlich nicht über den einer Mitteldistanz oder einer Kurzdistanz stellen. Denn bei diesen Distanzen kommen der Stressfaktor und der permanente Kampf „Mann gegen Mann“ dazu. Meiner Meinung nach ist die geballte Ladung an Leistungsintensität auf diesen Distanzen weitaus höher. Wie auch immer, ich habe mein Ziel erreicht und wurde Gesamt 60., 16. Österreicher, wurde Salzburger Landesmeister und habe alles gegeben, sodass ich an diesem Tag keine Sekunde mehr schneller sein konnte.

3 Wochen danach startete Ich bei der MD in Obertrum. Ich habe mein Ziel mit dem Gesamtrang 11 knapp verpasst. Musste aber dennoch zufrieden sein. Alle Bewerbe möchte ich jetzt gar nicht erwähnen. Bis jetzt lief es in allen gut. Das eine – oder andere geht immer besser. Aber so wie man über die Ziellinie läuft, so gut ist man dann auch. Da gibt es kein „wenn“ und „aber“, das ist der „Ist – Zustand“. Denn jeder Athlet hat in den Stunden des Wettkampfs mit sich zu kämpfen. Von 3000 Startern gibt es vermutlich nur eine Handvoll mit einem perfekten Rennen. Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich im September mein Land bei den Ironman 70.3 World Championships in Australien vertreten darf. Darauf freue ich mich schon. Meine sonstigen Ziele habe ich für heuer alle erreicht:

Ironman St. Pölten: 4h23min (WM Slot)

Österr. Triathlonrangliste: Rang 34 (Stand 28. Juli)

Danke Bernd für deine Bemühungen, Dein Engagement und Deinen Einsatz. Man sieht, dass gezieltes Training, angepasst an den Alltag eines voll berufstätigen Triathleten, durch Konsequenz und Fleiß seine Früchte trägt. Ich freue mich auf eine weitere Zusammenarbeit mit Dir, um in den kommenden Saisonen noch eins draufzulegen.

Danke, liebe Grüße Peter

 

 Peter Müllner, ein ebenso herausragender Mensch wie Athlet!